Die Wertstromanalyse (auch Value Stream Mapping genannt) ist eine Methode die alle Aktivitäten, welche zur Erfüllung eines Kundenauftrags unternommen werden, analysiert und Verschwendungen identifiziert. Man betrachtet daher den gesamten Prozess vom Prozessstart bis Prozessende. Man spricht häufig auch von einer Betrachtung aller Aktivitäten von Rampe bis Rampe (Wareneingang bis Warenausgang). Zunächst gilt es den Istzustand detailliert darzulegen. Hierzu werden alle Zahlen, Daten und Fakten ermittelt und in einem Value Stream Mapping (Ist-Zustand) dargestellt. Somit werden wertschöpfende wie auch nicht wertschöpfende Elemente sichtbar. Aus deren Analyse heraus wird dann im Team unter Berücksichtigung einzelner Lean-Prinzipien ein Idealzustand entwickelt (Soll-Zustand).

Vorteile der Wertstromanalyse:

  • Hilft den Prozess mit allen wichtigen Daten und Informationen mit verständlichen Symbolen darzustellen
  • Schafft Klarheit und Transparenz über die einzelnen Aktivitäten im Prozess (Daten, Zahlen, Fakten)
  • Macht den Blick frei für den Prozessfluss und Störungen
  • Schärft das Bewusstsein für Verschwendung und deren Ursachen
  • Zeigt schnell Handlungsaktivitäten und Prioritäten auf
  • Ist die sachliche Grundlage für Diskussionen zur Verbesserung

Vorgehensweise Wertstromanalyse:

1. Produkt / Produktfamilie auswählen

    • Analyse der Produktdaten (Kundenbedarfe, Produktfamilien/Varianten, Lieferfrequenz)
    • Priorisierung (Pareto-Analyse) und Auswahl des zu analysierenden Produkts bzw. der Produktfamilie (Renner)

2. Istzustand ermitteln

    • Erfassung der Daten und Fakten (Kundentakt, Arbeitsmodell, Personal, Layout, Prozessschritte, …)
    • Ermittlung der Zykluszeiten und Puffer zu den einzelnen Prozessschritten
    • Erstellung eines Ist-Wertstrom anhand der Wertstrom-Symbolik

3. Sollzustand entwickeln

    • Analyse des Ist-Zustands
    • Reflektion Lean-Prinzipien
    • Erstellung Soll-Wertstrom anhand der Wertstrom-Symbolik

4. Maßnahmen planen und umsetzen

    • Prioritäten herausarbeiten
    • Maßnahmen festlegen
    • Maßnahmen umsetzen
    • Verbesserten Zustand zyklisch bewerten und ggf. verbessern

Tipps/Empfehlungen für die Umsetzung:

  • Schaffen Sie sich selbst einen Schnellüberblick und machen Sie eine Begehung vor Ort (beginnend am Ende des Prozesses)
  • Binden Sie den Betriebsrat (sofern vorhanden) frühzeitig in das Vorhaben ein
  • Sprechen Sie mit den Experten vor Ort und binden Sie diese in die Analyse wertschätzend mit ein
  • Erfassen Sie die Daten vor Ort selbst (verlassen Sie sich nicht auf in Systemen hinterlegte Daten)
  • Nutzen Sie Medien wie Foto/Video (sofern erlaubt) zur leichteren Analyse und als Überzeugungsinstrument
  • Skizieren Sie die ermittelten Daten von Hand (am besten großes Papier unter Verwendung von Moderationstechnik)
  • Arbeiten Sie im Team und nutzen Sie die Prozessexperten zur Entwicklung von Verbesserungen/Veränderungen
  • Visualisieren Sie die Ergebnisse

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