Die Bewertung von betrieblichen Ergebnisdaten gehört mit zu den wichtigsten Aufgaben von Führungskräften und dient der Sicherung und Verbesserung der Unternehmensentwicklung. Prozesskennzahlen wirken hierbei als Frühindikatoren mit Einfluss auf Spätindikatoren wie z.B. Deckungsbeitrag, EBIT, Kundenzufriedenheit, Liefertreue. Sie liefern Informationen über die Ergebnisse oder die Performance eines Prozesses. Entsprechende Kennzahlen lassen sich somit als Planungs-, Steuerungs- oder Kontrollinstrument zur Bewertung eines Prozesses einsetzen. Wie bei vielen anderen Dingen gilt auch hier der Grundsatz „so viel wie nötig und so wenig wie möglich“. Die Ergebnisse eines Prozesses werden in der Regel einem oder mehreren Prozesskunden zugeführt. Dieser kann auf Grund seiner Erwartungen am besten bewerten inwieweit die Ergebnisse den Zusagen entsprechen und hilfreiche Indikatoren definieren (z.B. Liefertreue, Qualität, Fehlerquote, …). Bei der Betrachtung des Prozesses aus Sicht eines Prozessverantwortlichen interessiert häufig z.B. die Produktivität, der Ressourcenverbrauch, die Ausschussrate oder die Kostenstruktur. Es kommt auf die Perspektive an.
Identifizierung der richtigen Prozesskennzahlen:
Um die richtigen Kennzahlen zur Bewertung eines Prozesses zu identifizieren helfen nachfolgende Fragestellungen:
- Welche Prozessindikatoren sind für den Kunden (intern/extern) wichtig
- Welche Indikatoren helfen, um den Prozess und seine Leistung effektiv zu bewerten
- Ist der Aufwand für Erfassung, Verarbeitung und Auswertung für den entstehenden Nutzen wirtschaftlich sinnvoll
- Bestehen bereits Daten und Informationen, welche ich schnell nutzen kann
Tipps und Hinweise für die Praxis:
Nachfolgende Hinweise sind zu beachten.
- Definieren Sie die Prozesskennzahl so genau wie möglich (z.B. Fehlerrate in % aller Verkaufsprodukte pro Monat)
- Legen Sie fest, wer welche Daten wie erfasst und in welchem Intervall dies erfolgt
- Definieren Sie die Sollwerte, die erreicht oder gehalten werden sollen (ggf. mit Warn- und Eingriffsgrenzen bei Über- oder Unterschreitung)
- Legen Sie fest, was passieren soll sobald Warn- oder Eingriffsgrenzen überschritten werden (z.B. Korrekturmaßnahmen, Argumentation im Steuerkreis, …)